Junglandwirt Axel Roth aus Coburg hat sich für den CeresAward qualifiziert und zählt damit zu den 33 besten Landwirten im deutschsprachigen Raum. Ob er am 16. Oktober im Kosmos in Berlin mit einem Kategoriensieg ausgezeichnet oder sogar zum „Landwirt des Jahres“ gekürt wird, entscheiden die fachkundigen Juroren, die die Kandidaten nun zur Beurteilung auf ihren Höfen besuchen.

Mit dem Preis, der mit 10.000 Euro dotiert ist,  werden Landwirtinnen und Landwirte gewürdigt, die Außergewöhnliches leisten und dabei nachhaltig Verantwortung für Mitmenschen, Tiere und Umwelt übernehmen. Aktuell brechen die fachkundigen Juroren auf, um die 33 Kandidaten auf ihren Höfen in Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz zu besuchen und zu beurteilen.

Der CeresAward gilt als die bedeutendste Auszeichnung in der Landwirtschaft. Vergeben wird er von agrarheute, der führenden Fachmedienmarke im Agrarbereich. Neben dem Gesamtsieger, dem Landwirt des Jahres, werden Sieger in elf Einzelkategorien (Ackerbauer, Biolandwirt, Energielandwirt, Fleischrinderhalter, Geflügelhalter, Geschäftsidee, Junglandwirt, Manager, Milchviehhalter, Schweinehalter und Unternehmerin) gekürt.

Mehr als 240 Landwirtinnen und Landwirte bewarben sich im sechsten Jahr des Awards um die begehrte Auszeichnung und übertrafen den Bewerberrekord des letzten Jahres somit erneut.

„Die große Begeisterung für den CeresAward – seitens der Landwirte, aber auch der Gesellschaft – ist bezeichnend für unsere Zeit. Das Interesse der Gesellschaft an Natur, Umwelt und Ernährung ist so hoch wie nie. Landwirte wollen zeigen, wie sie sich jeden Tag für ihre Mitmenschen, das Land und ihre Tiere einsetzen. Wir haben den CeresAward entwickelt, um den zahlreichen vorbildlichen Landwirten eine Bühne zu geben – vom Ackerbauer bis zur Unternehmerin. Sie geben der modernen Landwirtschaft ein Gesicht und klären durch viel Transparenz und Offenheit auf“, so Dr. Uwe Steffin, Chefredakteur agrarheute und Kopf des CeresAward zum Hintergrund des Formats.

Dass alle Kandidaten vielversprechende Anwärter auf die Titel sind, zeigen Umfang und Qualität der eingereichten Bewerbungsunterlagen. „Nicht wenige Bewerber haben Videos gedreht und die Unterlagen multimedial angereichert. Man sieht, dass viel Zeit und Liebe in die Erstellung der Bewerbungsunterlagen fließt“, ergänzt Steffin.

Axel Roth – Köpfchen mit Technik

Wir treffen den jungen Landwirt auf seinem elterlichen Hof in Beiersdorf. Zusammen mit seinen Eltern und den Großeltern geht es fleißig ans Werk. "Im Prinzip stand für mich von Anfang an fest, in unseren Betrieb einzusteigen. Mein Wunsch war es schon sehr früh Landwirt zu werden", gibt sich der 23-jährige selbstbewußt. Die Schule und die Ausbildung hat er durchlaufen wie ein Uhrwerk. Mittlere Reife. 3 Jahre duale Ausbildung. Anschließend Wirtschafter für Landbau und Meister. Im Anschluß ein Jahr die Ausbildung zum Agar-Betriebswirt auf der höheren Landbausschule in Triesdorf bei Ansbach. So war es auch ein ehemaliger Schulkamerad der Axel für den CeresAward vorgeschlagen hat. Dies wurde durch eine Jury geprüft und so durfte sich der symphatische Coburger bewerben.

In seiner Bewerbung ging es ganz bewußt auch um die viel zitierte Work-Life-Balance. Dies ist möglich weil sich mit den Eltern somit zwei Generationen um den Hof kümmern und im Zweifelsfall auch einmal im Urlaubsfall gegenseitig vertreten können. Bei einem Wochenarbeitspensum von deutlich mehr als 50 Stunden muß es wohl überlegt sein, wie die restliche Freizeit eingesetzt wird. Selbst bezeichnet sich Axel als relativ "rastlos und quirlig" und nimmt sich auch genügend Zeit für seine Hobbies wie Biken im Wald oder Bouldern bei den Blockhelden in Bamberg. Weiterhin engagiert er sich auch ehrenamtlich in der Landjugend, dem Ring junger Landwirte und dem Bauernverband. Sozusagen ein echter "Power-Bauer".

Die Aufgaben im elterlichen Betrieb sind vielseitig. Ob eine Fehlermeldung am Melk-roboter, die Wartung des Mähdreschers oder Reparaturen am Futtermischwagen – Axel hat die Technik im Griff. Mit der Umstellung auf ein automatisches Melksystem hat der technikaffine Junglandwirt ein Zeichen in Effizienz auf dem Familienbetrieb gesetzt. Bei der Gelegenheit dürfen wir zusammen mit Axel den weitläufigen Hof ansehen. Rund 100 Milchkühe sind die Grundlage des Betriebes. "Die Milch geht zum benachbarten Milchhof in Wiesenfeld und wird dort weiter verarbeitet. Es ist irgendwie gut zu wissen, welche Produkte dann aus unserer Milch entstehen. Da kann man auch ein wenig stolz sein", gibt Axel zu verstehen. Ein zweites Standbein bildet der Ackerbau.
In großen Silos lagern die Futtervorräte für die Tiere. Für die Tierhaltung gelten in Deutschland strenge Vorschriften, die auch regelmäßig kontrolliert werden. Mit der Einführung von zwei Melkrobotern hat sich das Leben für Mensch und Tier auf dem Hof in Beiersdorf grundlegend verbessert. "Eine gesunde und stressfreie Kuh kann einfach am Besten Milch geben. Hierzu herrschen durch den Einsatz von großen Ventilatoren auch im Sommer stets angenehme Temperaturen. Mit speziellen Kuhduschen können sich die Tiere jederzeit auch erfrischen," fügt Axel an. Uns interessiert unter anderem die Funktionsweise der Melkroboter und dürfen hautnah hinter die Kulissen blicken. "Das Melksystem sammelt zu jeder Kuh Daten zu Milchleistung und Kuhgesundheit. Bei Veränderungen warnt das System rechtzeitig, damit wir uns auch um die richtige Kuh kümmern können". Die Tiere kommen erstaunlicherweise  völlig eigenständig zur Melkstation. "Möglich wird dies durch ein kleines Leckerli im Melkroboter" klärt uns der Junglandwirt auf. Der große Stall gibt den Tieren ein gewisses Maß an Bewegungsfreiheit. Bei freiem Kuhverkehr entscheiden die Kühe selbst, wann sie fressen, trinken, sich ausruhen oder gemolken werden. Das ist für einen Laien schon recht beindruckend anzusehen.

Besonders im Sommer und zur Erntezeit sind die mächtigen Landmaschinen gefragt. "Der Betrieb verfügt über eine gewisse Größe wo der Einsatz solcher Landmaschinen auch betriebswirtschaftlich Sinn macht", spricht aus ihm ganz der Betriebswirt. Neben dem Futtermittel für die Kühe werden auf den Feldern auch Raps und  Weizen angebaut. Hier gehen die Erzeugnisse an die nahegelegene Ölmühle nach Untersiemau, hier hat der 24-jährige immer die Zahlen im Blick.
 Wir wünschen Axel viel Erfolg für den weiteren Verlauf des CeresAward und bei seiner künftigen Arbeit unsere Lebensmittel weiterhin in der Region zu produzieren.

Hintergrund

Ablauf: Vergeben wird der CeresAward nach einem zweistufigen Verfahren. Zunächst wählt eine unabhängige Jury drei Bewerber je Kategorie ins Finale. Um aus diesen die Kategoriensieger sowie den Gesamtsieger zu ermitteln, sind Jurorenteams unterwegs, um die Finalisten auf ihren Höfen zu beurteilen. Entscheidend sind dabei nicht Höchstleistungen auf dem Feld oder im Stall, sondern beste wirtschaftliche Ergebnisse bei gleichzeitiger Berücksichtigung bäuerlicher Unternehmertugenden wie Mut, Ideenreichtum sowie Verantwortungsbewusstsein für Familie, Betrieb, Tier, Natur und Gesellschaft. Als Preisgeld winken dem Gesamtsieger 10.000 Euro sowie ein eintägiger Social-Media-Workshop im Wert von 1.500 Euro.

Namenspatin für den CeresAward ist Ceres, die römische Göttin des Ackerbaus, der Fruchtbarkeit, des Wachsens und Gedeihens. Diese Namenspatenschaft drückt aus, dass – egal wie Landwirte heute ihre Betriebe ausrichten – die Grundlage für ihre Arbeit der Boden ist und sein Erhalt im Mittelpunkt verantwortungsvoller Bewirtschaftung steht.