Page 3 - MOHR Stadtillu - Ausgabe 254
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VORFREUDE AUF DEN DIESJÄHRIGEN UMSCHLAGPLATZ
  REPORT
     Gorillas teilen wir 98,3 % unserer DNA. Im Laufe dieser Evolution haben wir den sensi- blen Umgang mit der Erde und ihren Ge- schöpfen verlernt. Besonders in Bezug auf „Nutztiere“ neigen wir dazu, jegliche empa- thische Eigenschaften, die wir selbst als menschlich ansehen, zu verleugnen. Besier fordert eine Rückbesinnung auf Mitgefühl und Respekt gegenüber allen Lebewesen und betont, dass es ein erster Schritt wäre, Tieren schlichtweg das Recht auf Leidensfä- higkeit zuzugestehen.
Die in ihrer Kunst formulierte Kritik an der Entfremdung zwischen Mensch und Tier zeigt sich auch in ihrem Ansatz, Tiere nicht als bloße Objekte der Nützlichkeit zu behan- deln, sondern ihnen eine eigene, wertvolle Existenz zuzugestehen. Besier fordert uns auf, die Grenzen zwischen Mensch und Tier anders zu definieren. Ihre Werke sind ein kraftvolles Plädoyer für Empathie, Respekt und ein neues Verständnis von Verbunden- heit mit der Natur, die immer ein Teil von uns war und sein wird.
Ann Besier wurde 1962 in Wiesbaden gebo- ren. Ihre künstlerische Identität ist durch die
Punk-Szene geprägt. Nach 30 Jahren in Ber- lin, wo sie von 1989 bis 2019 lebte und ar- beitete, zog sie 2019 in ihre alte Heimat nach Rauenthal im Rheingau zurück. An der Hum- boldt-Universität Berlin studierte sie zu- nächst Agrar- und Kulturwissenschaften, be- vor sie sich der Kunsttherapie widmete. Seit 2005 ist sie als bildende Künstlerin freibe- ruflich tätig und gibt Workshops und Kurse in Malerei und Zeichnung. 2009 wurde sie Mit- glied im BBK - Bund der bildenden Künstle- rinnen und Künstler - Berlin. Als Fachbeirätin für bildende Kunst engagierte sie sich aktiv bei der GEDOK (Verband für Künstlerinnen) in Berlin. Ihre Werke wurden in zahlreichen Einzel-, Gruppenausstellungen und Kunst- messen national und international gezeigt. Ihre Bilder sind sowohl in privaten als auch staatlichen Sammlungen u.a. der Landes- hauptstadt Wiesbaden und dem Staatlichen Museum in Penang / Malaysia vertreten. Für ihr künstlerisches Schaffen wurde sie mit Sti- pendien und Förderungen ausgezeichnet, wie durch die Stiftung Kunstfonds Bonn. Seit 2020 ist Ann Besier Mitglied im BBK Wiesba- den.
www.annbesier.de
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