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SPEICHEL UND SEINE BEDEUTUNG
PROMO
auf Dauer wegbleibt. Menschen, die zum Beispiel aufgrund von Krebs- oder chroni- schen Erkrankungen an Mundtrockenheit lei- den, sind in ihrer Lebensqualität erheblich eingeschränkt. Dr. Christian Rath, Geschäfts- führer des Vereins für Zahnhygiene (VfZ), führt aus: „Trockene Münder können richtig weh tun. Die Schleimhaut wird empfindlich, es kommt zu Schwierigkeiten beim Spre- chen, Essen und sogar beim Schlafen. Oft wird, resultierend aus diesem Leidensdruck, die Zahnpflege vernachlässigt, weil das Put- zen unangenehm ist.“ Regelmäßig über den Tag verteilt Wasser zu trinken, verbessert den Speichelfluss. Das Kauen zuckerfreier Kau- gummis fördert ihn ebenfalls. Außerdem kann die Verwendung einer milden Zahnpas- ta das Zähneputzen erleichtern. Bei Mundtro- ckenheit sollten sich Betroffene zahnärztlich oder ärztlich beraten lassen. In schweren Fäl- len können Speichelersatzmittel oder spezi- elle Medikamente Linderung verschaffen.
Auch eine Superkraft braucht manch- mal Hilfe
Bei allen Stärken hat Speichel aber auch eine Schwäche: Einige seiner Bestandteile lagern
sich auf der Zahnoberfläche an. Dieser Bio- film schützt einerseits den Zahnschmelz, bie- tet aber andererseits Andockfläche für bakte- riellen Zahnbelag, auch als Plaque bekannt. Entfernt man diese nicht regelmäßig, drohen Karies und Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparats).
Der Bundesverband der Zahnärztinnen und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheits- dienstes (BZÖG) hebt in diesem Kontext die Bedeutung der Individual- und Gruppenpro- phylaxe hervor. „Beide tragen dazu bei, das Mikrobiom der Mundhöhle effektiv in einem (zahn)gesunden Gleichgewicht zu halten und den Wundersaft Speichel in seinen viel- fältigen Schutzfunktionen zu unterstützen.“ Die aufsuchenden und niedrigschwelligen Angebote der Gruppenprophylaxe bringen Kindern schon früh das Thema Mundhygiene nahe. Davon profitieren besonders junge Menschen aus Familien mit einem schlech- teren Zugang zum Gesundheitswesen.
Auf X und Instagram informieren wir bis zum 25. September über unseren diesjährigen Schwerpunkt.
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