Page 86 - MOHR Stadtillu - Ausgabe 253
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 ERSTE HOCHLANDRINDER BEWEIDEN DIE GLENDER WIESEN
    VORZEIGE NATURSCHUTZPROJEKT IM COBURGER NORDEN
DER STARTSCHUSS FÜR EIN AUSSERGEWÖHNLICHES NATURSCHUTZPROJEKT IST GEFALLEN: AUF DEN FLÄCHEN DER „VOGELFREISTÄTTE GLENDER WIESEN MIT GOLDBERGSEE BEI COBURG“ SIND NUN DIE ERSTEN HOCHLANDRINDER EINGETROFFEN. DAMIT BEGINNT OFFIZIELL DIE GEPLANTE GANZJAHRESBEWEIDUNG – EINE NATURNAHE PFLEGEFORM, DIE LEBENSRÄUME FÜR SELTENE ARTEN SICHERN SOLL.
Frank Reißenweber, Erster Vorsitzender der Kreisgruppe Coburg des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz (LBV) ergänzt:
„Mit den ersten Tieren auf der Wilden Weide nimmt das große Projekt sichtbare Formen an und wird auch für die Besucher des Naher- holungsgebietes greifbarer. Auf diesen Mo- ment wurde unter Beteiligung verschiedens- ter Akteure jahrelang hingearbeitet. Der Er- folg von großangelegten Beweidungs-Pro- jekten andernorts zeigt, dass es sich lohnt und wir in wenigen Jahren auch für die Ar- tenvielfalt rund um die Glender Wiesen Posi- tives bewirken können."
Auch Bianca und Axel Roth vom betreuenden Weidebetrieb Goldweide GbR blicken positiv auf den Projektstart:
Der Weg bis hierher war arbeitsintensiv: In den vergangenen Monaten wurden knapp acht Kilometer Zaun errichtet, eine Büffel- sperre zwischen den beiden Teilen des Gold- bergsees angefertigt und ein Korral mit Fang- stand gebaut, um die Tiere sicher versorgen und im Bedarfsfall tierärztlich behandeln zu können.
Das neue Beweidungs-Projekt wird getragen von der Ökologischen Bildungsstätte Ober- franken (ÖBO) und der Kreisgruppe Coburg des Landesbundes für Vogel- und Natur-
schutz (LBV). Es läuft von 2025 bis Ende 2027 und erhält Fördermittel vom Bayerischen Na- turschutzfonds aus Mitteln der GlücksSpirale, von der Oberfrankenstiftung sowie der Spar- kasse Coburg - Lichtenfels. Weitere Unterstüt- zer haben sich bereits gefunden. So hat sich die SÜC Coburg dazu bereit erklärt, im Rah- men eines Sponsoringvertrags die Paten- schaft für zwei Wasserbüffeln zu überneh- men, und die Stadt Coburg unterstützt das Projekt unter anderem bei der Herstellung eines Stromanschlusses für das Weidezaun- gerät.
Florian Wagner, Projektbetreuer von der Öko- logischen Bildungsstätte Oberfranken, zeigt sich erleichtert und zugleich motiviert:
„Wir freuen uns, dass es mit der Beweidung auf dem 117 Hektar großen Gebiet endlich losgeht. Darauf haben wir ein halbes Jahr lang hingearbeitet. Es gab viel zu organisie- ren und mit verschiedenen Behörden abzu- stimmen. Zeit zum Ausruhen haben wir aber nicht. Es gibt bis zum Winter noch einiges zu tun: der Bau von Unterständen, zwei Weide- brücken über die Sulz und vieles mehr.“
  Die ersten elf Hochlandrinder auf den Glender Wiesen im Westen des Projektgebiets. Foto: ÖBO
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- STADTILLU FÜR COBURG, LICHTENFELS & KRONACH





















































































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