Page 91 - MOHR Stadtillu - Ausgabe 253
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TEXT UND FOTOS VON CHRISTIAN GÖLLER
  REPORT
  Vergnügen, englische Liedtexte ins Fränkische zu überführen, wie zum Beispiel gerade „Ain`t Misbehavin‘“ von Fats Waller. Er ist froh, dass nach dem Ausscheiden aus seinem Amt als De- kan in Coburg wieder die Musik eine größere Rolle in seinem Leben spielen konnte. Das sei wie eine Befreiung gewesen. Er habe auch noch eine Orgelprüfung gemacht und sei auch in Ahorn Organist. Er möchte aber vor allem auch mit der Jazzgitarre als Solist weiter nach vorne kommen, aber das bedeute üben, üben, üben...
Dagmar Becker, 55 Jahre, Lehrerin, Posaune
Sie ist bei den „UFOS“ mit ihrer Posaune seit dem Frühjahr 2025. Sie spielt das Instrument seit 40 Jahren, also eigentlich schon immer. Sie habe als Kind Klarinette lernen müssen, weil
Dagmar Becker ist erst seit dem Frühjahr bei der Band, hat aber seitdem am gemeinsamen Musizieren
mit ihrer Posaune viel Freude.
das „Mädle“ so machen“, verrät sie. Aber schon nach zwei Wochen entschied sie sich für die Po- saune wegen ihres schönen Klangs, sonst droh- te sie, ihre musikalische Karriere zu beenden. Bei den „UFOS“ spiele sie gern der guten Atmo- sphäre wegen. Und sie schätze das Dixieland- Repertoire wegen der schönen Posaunensätze ganz außerordentlich. Sie will die Improvisation auf ihrem Instrument gerne ausbauen, und nicht immer so „an den Noten kleben“.
Quirin Meyer, 43 Jahre, Informatikpro- fessor, Schlagzeug
Beginn der Zusammenarbeit war eine gemein- same Jamsession vor rund eineinhalb Jahren, bei der auch der Keyboarder Michael Ebert mit- wirkte, mit dem er befreundet ist. Dort spielten auch Rolf Gorny und Hartmut Braune-Bezold mit, und bei denen habe er wohl damals den Test als Schlagzeuger bestanden und wurde in die Band aufgenommen. Es sei schön mit den anderen „UFOS“ zu musizieren. Er spiele seit
dem Alter von 9 Jahren Schlagzeug und habe früh mit dem Jazz angefangen. Er genießt die Entspanntheit, mit der in der Formation Musik gemacht werde.
Der Professor für Informatik an der Coburger Fachhochschule ist schon seit Jugendzeiten an ein Jazzer. Bei den „UFOS“ gibt er seit rund eineinhalb Jahren den Rhythmus an.
Michael Ebert, 43 Jahre, Musiklehrer und Musiker, Piano
Seit diesem Jahr Pianist bei den „UFOS“, Klavier- unterricht seit dem Alter von zehn Jahren, hat verschiedene andere Instrumente ausprobiert, in Weimar Musik studiert und Lehramt für Kir- chenmusik und schon Erfahrung aus den ver- schiedensten Bands. Dixieland sei einfach eine schöne Musik, auch wenn man kein Vollblut- Jazzer sei. Er schätzt an der Gruppe, dass oft und stringent geprobt werde und dass man häufig auftrete. Auch findet er es schön, in der Region zu spielen und einen gewissen Bekanntheits- grad zu gewinnen.
Der Musiklehrer begleitetdie „UFOS“ seit diesem Jahr versiert an seinem Keyboard.
Hartmut Braune-Bezold, 70 Jahre, Pfar- rer im Ruhestand, Tenorsaxophon
2020 habe er in sein Tagebuch geschrieben, dass er gerne eine Dixieland-Band gründen würde und dies habe er dann auch in die Tat umgesetzt. Er habe ein bisschen herumtelefo- niert und Rolf Otto, Ralph Packert, Christoph Liebst und Jürgen Krumm gefunden, und mit ihnen bei ihm zuhause zu proben begonnen. Im Lauf der Zeit gab es dann mehrfach Wechsel, bis man schließlich die momentane Formation gefunden habe. Interessant sei die Namensfin- dung für die Band gewesen, erinnert sich Brau- ne-Bezold. „Old-Stars“ sei oft ein Bestandteil von Dixieland-Bandnamen gewesen, und „Up- per Frankonian“ deute auf die regionale Her- kunft der Band hin. Schließlich habe man auch Liedtexte, die von Oberfranken handeln. Er weist auch darauf hin, dass nicht mehr alle Mit- glieder der Band Rentner seien, wie das am An- fang der Fall gewesen sei. Inzwischen habe man sich verjüngt, wolle den Bandnamen aber beibehalten. Interessant ist der musikalische Background des Saxophonisten: Als Student in
den 70er Jahren in München sei er Mitglied der berühmten „Veterinary Street Jazzband“ gewe- sen, die später durch Fernsehauftritte in der „Knoff-Hoff-Show“ bekannt wurde.
Der pensionierte Scheuerfelder Pastor Hartmut-Braune Bezold gab die Initialzündung für die Gründung der „UFOS“.
Mit dieser Gruppe habe er beispielsweise auf Floßfahrten auf der Isar musiziert. Der Kontakt zu dieser Band sei aber nicht abgerissen, so dass sie ab und an auch immer mal wieder in Scheuerfeld während seiner Zeit als Pfarrer dort gespielt habe. Mit dem Spiel des Tenorsaxo- phons habe er erst mit 25 Jahren angefangen. Die prägende Ausbildung daran habe er an der Nürnberger Musikschule erhalten. Sein Ziel für die Band ist es, noch besser zu werden, den- noch seien vier bis sechs Auftritte im Jahr für ihn erst einmal ausreichend.
    Die Mitglieder der „UFOS“ genießen es, auch einmal unter dem freien Himmel zu musizieren, wie beispielsweise hier beim Greinbergfest in Weitramsdorf.
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