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UPPER FRANKONIAN OLD-STARS JAZZEN IN DER REGION
DIE QUECKSILBERSÄULE BEWEGT SICH JENSEITS DER 30- GRAD-CELSIUS-MARKE IN DER CHRISTUSKIRCHE IN WEIDACH, IN DER AN EINEM DIENSTAGABEND IM JULI SCHMISSIGE DIXIELAND-MELODIEN ERKLINGEN.
SEPTETT MIT DAME
Es ist ein Probenabend der „UFOS“, der „Up- per Frankonian Old-Stars“, der Dixieland- band, die sich in den letzten fünf Jahren eine Fangemeinde in der Region erspielt hat. Meistens tritt sie als Begleitung oder im Nachgang von kirchlichen Festen auf, wie beispielsweise am Himmelfahrtstag in Wei- dach oder beim Gottesdienst anlässlich des Greinbergfestes in Weitramsdorf. Initiator des Projektes war vor fünf Jahren der pensio- nierte Scheuerfelder Pastor Hartmut Braune- Bezold, der seitdem die Bandleaderfunktion innehat. Gleich drei ehemalige Kleriker,
Ralph Packert, Beamter, 50 Jahre, Klari- nettist
Er hatte in der Schule Blockflötenunterricht, was ihn aber nicht begeisterte. Dies änderte sich, als eine Klarinettenstudentin in sein Dorf kam und seine Liebe für das Instrument weckte.
Ralph Packert schätzt sein Instrument wegen seiner Vielseitigkeit und Klangschönheit.
Das Besondere für ihn ist, dass sein Instrument sehr vielseitig einsetzbar ist, einen großen Ton- umfang und einen schönen Klang hat. Die Lie- be zum Jazz und Dixieland sei für ihn ganz na-
Braune-Bezold und Rolf Gorny (ehemals Pfar- rer in Ahorn) sowie der pensionierte Cobur- ger Dekan Christoph Liebst gehören zur Trup- pe. Dazu kommen noch der Hochschulpro- fessor Quirin Meyer, die Lehrerin Dagmar Be- cker, der Musiklehrer Michael Ebert und der Beamte Ralph Packert. Die Gruppe hat inzwi- schen ein solides Repertoire, mit der sie das Erbe von Songs von Louis Armstrong oder Fats Waller antritt. Dixieland-Musik sei ein- fach etwas Schönes, fasst Hartmut Braune- Bezold die Erfolgsgeschichte seiner Band zu- sammen.
Band Steckbriefe
türlich gekommen, diese Musik habe ihm ein- fach gefallen. Er spielt zwar in einer anderen Formation konzertante Blasmusik als Kontrast- programm, aber das sei auch eine schöne Er- gänzung. Mitglied bei den „UFOS“ ist er seit Gründung der Formation vor rund fünf Jahren. Als musikalische Vorbilder sieht er den Big- band-Leader Benny Goodman, aber auch Giora Feidmann mit seiner Klezmermusik. Stolz ist er auf das Repertoire, das er sich mit seinen Band- kollegen erarbeitet hat. Mit rund 40 Stücken können sie bis zu drei Stunden Programm be- streiten.
Rolf Gorny, Pfarrer im Ruhestand, 66 Jah- re, Bassist
Gorny ist seit zwei Jahren Bassist bei den „UFOS“, spielt Bass seit 26 Jahren. Musste bei einer Lehrerband einspringen und spielt seit- dem das Instrument. Die Zugehörigkeit zu den „UFOS“ bezeichnet er als lehrreich, vor allem für ihn, der vom Improvisieren kommt, und bei der Dixielandmusik exakt nach Noten spielen muss. Musikalisches Vorbild ist für ihn der Funk- Bassist James Jamerson, einer der musikali- schen Motoren des Motown-Sounds. Er kann sich auch für Rock, Blues und Pop erwärmen,
aber groß ist seine Liebe zum Jazz. Er genießt die Auftritte der „UFOS“ im Freien, dort sei man den Leuten nahe und unmittelbar begegnend.
Der pensionierte Ahorner Pastor liebt die musikalische Exaktheit
der Dixieland-Kompositionen.
Musikalisches Ziel ist es für ihn, auch schnellere Stücke sicher im Griff zu haben und nicht, trotz des Alters, die Geschwindigkeit in den Fingern zu verlieren. Als Pfarrer müsse man nicht unbe- dingt musikalisch sein, gesteht er, so sei er bei- spielsweise kein grandioser Sänger.
Christoph Liebst, Dekan im Ruhestand, 69 Jahre, Banjo- und Jazzgitarre-Spieler
Spielt Gitarre seit Jugendjahren, hatte auch Kla- vierunterricht, erlernte aber extra das Banjo- Spielen für die (Gründungs-)Mitgliedschaft bei den „UFOS“. Das war vor fünf Jahren.
Der ehemalige Coburger Dekan empfand sein Ausscheiden aus dem Amt als „Befreiung“ und widmet seine Zeit seitdem vor allem der Musik.
Bei den „UFOS“ gebe es eine super Laune und auch eine echte musikalische Herausforderung. Man komme gut rüber und harmoniere hervor- ragend. Als echter Nürnberger ist es ihm ein
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- STADTILLU FÜR COBURG, LICHTENFELS & KRONACH