Page 65 - MOHR Stadtillu - Ausgabe 254
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SELBST GEBRAUT UND EINZIGARTIG
PROMO
cken würde. So stellte sich der Erfolg überra- schend und ungeplant ein. Darüber freuen tun sie sich natürlich trotzdem - und das echt riesig.
Bald starteten die Jungs vom Scheunenbräu einen WhatsApp-Kanal. Dort veröffentlichen sie den Verkaufsstart einer jeden neuen Tran- che, sobald das Bier fertig gereift ist. Inner- halb von nur wenigen Stunden hatten sie stets mehr Bestellungen als Bier. Fürsorglich gaben sie an jeden Kunden weniger als geor- dert, konnten dafür aber alle Interessenten bedienen.
Dadurch motiviert, gründeten sie eine GbR und investierten in die Erweiterung. In viel Eigenleistung erschufen sie eine richtige kleine Brauerei mit einem Drei-Geräte-Sud- haus bestehend aus einer Sudpfanne, dem Läutertopf und einem Topf für das Nachguss- wasser, zwei Gärtanks, einer Flaschenabfüll- anlage und einer großen Kühlzelle für die La- gerung bis zum Verkauf. Eine Profizapfanla-
ge macht die neue Ausstattung komplett.
"Jeder Fahrradhändler wäre vor Neid erblasst, wenn er die vielen Fahrräder bei uns gesehen hätte"
Am 1. Mai diesen Jahres feierte die Scheu- nenbräu ihren gelungenen Umbau. Eigent- lich nicht groß beworben und mit etlichen Biertischgarnituren und Zelten vom Kegel- verein, stuhlten die Jungs am gegenüberlie- genden Schlossteich fleißig auf.
Sie staunten nicht schlecht, als sich am Aus- schank eine 30 Meter lange Schlange bildete und die 400 Sitzplätze bei weitem nicht aus- reichten, kamen doch die Gäste schon um 9:30 Uhr in Scharen, obwohl das Festchen erst um 10 beginnen sollte.
Den Vatertag wollten die drei entspannt ver- bringen, in ihrem Brauhof bei einem ge- pflegten Glas Bier. Schnell setzten sich die ersten Fahrradfahrer dazu und es wurden mehr. Sie waren gar nicht auf den Ausschank vorbereitet, hatten aber genügend Bier und Knabberchips (eigentlich für Marcos Fernse- habend geplant) parat, um die unerwarteten Gäste spontan zu bewirten.
Marco, Timo und Stefan arbeiten hauptbe- ruflich als Informatikspezialisten im gleichen
Büro eines großen Coburger Versicherungs- unternehmens mit drei Buchstaben. Schon lange sind sie auch privat dick befreundet. Im Januar 2022 beschlossen sie an Marcos Geburtstagsfeier aus einer Bierlaune heraus, ihr Bier künftig selbst zu brauen. Eines der Bilder zeigt die drei bei ihrem ersten Brau- versuch überhaupt. Bis zu 200 Liter darf das eigentlich jeder - und so stand ersten Experi- menten nichts im Weg. Im Nebenjob bei Hennemann (Stublang), mehreren Brauer- kursen bei hiesigen Brauereien und durch Fachbücher und Fachzeitschriften erwarben die Jungs von Scheunenbräu nach und nach das Wissen, das sie brauchten.
Selbstverständlich ist nicht gleich alles ge- glückt. Einen ganzen Sud mussten sie in den Kanal kippen. Heute verstehen sie ihr Hand- werk so was von gut, dass ein jeder, der Scheunenbräu probiert, gleich wieder kommt. Das Braurecht haben die drei schon lange erworben, denn der Bierausstoß über- stieg schnell das Zollfreilimit.
Gutes Bier braucht Zeit
Nach dem Brauen bekommt das Bier sechs Wochen Zeit zum Reifen, bevor es nach dem Test in den Verkauf geht und getrunken wer- den kann. Deshalb dauert es stets eine Weile, bis die drei Kumpel wieder Süffiges anbieten
können, wenn sie ausverkauft sind. Der dritte Gär- und Reifetank steht schon auf dem Hof und wartet auf die Installation. Damit wollen die drei die Situation entspannen.
Das Bier der Scheunenbräu ist naturbelassen und hält sich deshalb nur gekühlt, dafür aber durchaus fünf Monate und mehr. Die Hobby- brauer verzichten bewusst auf eine Konser- vierung, bei der sich der volle Geschmack er- heblich verflüchtigen würde.
Wenn Ihr noch mehr über die Jungs von Scheunenbräu erfahren möchtet, besucht sie doch einfach auf ihrer Website und tretet ih- rer WhatsApp-Gruppe bei. Am besten geht ihr gleich vorbei auf eine Bierprobe...
Scheunenbräu
Langer Graben 13
96253 Untersiemau www.scheunenbraeu.com
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